Genese

Die Genese spielt hier nur bezüglich der Tatsachen, von denen wir Menschen Kenntnis haben können, eine Rolle. Demnach taucht die Genese in konkreter Form als Phylogenese, Ontogenese und Soziogenese auf. Aber auch diese Formen sind wieder unterteilbar und zwar wieder in eine Phylogenese, eine Ontogenese und eine Soziogenese. Es kommt also eine Tabelle mit drei Spalten und drei Zeilen heraus. Die Phylogenese der Phylogenese ist zum Beispiel die Entstehung der Arten. Mit der Ontogenese der Phylogenese ist die Entwicklung eines Lebens von der befruchteten Eizelle bis zum Tod gemeint. Die Soziogenese der Phylogenese ist die gesellschaftliche Entwicklung von den ersten gesellschaftlichen Anfängen bis zu den späten 1980er Jahren. Damit haben wir die Felder der ersten Zeile unseres Modell benannt. Die Phylogenese als die erste Zeile unserer Tabelle ist mit der Logik identisch, die  Phylogenese als die erste Spalte mit dem Werden. Die zweite Zeile ist dann also die Ontogenese  (Ethik), und die dritte die Soziogenese(Erotik); in der zweiten Spalte findet sich die Ontogenese(das Wesen) und in der dritten Spalte die Soziogenese (das Wehen).

Die  Genesen lassen sich am einfachsten mit Hilfe der Begriffe Komplexität, Simplexität und Perplexität sowie den Operationen Konjunktion und Disjunktion unterscheiden.

Phylogenese(Logik): logische Konjunktion von Komplexität und Simplexität

Ontogenese(Ethik): ethische Disjunktion von Komplexität und Simplexität

Soziogenese(Erotik): erotische Konjunktion von Komplexität und Perplexität und erotische Disjunktion von Simplexität und Perplexität

Phylogenese(Werden): Komplexität von Konjunktion und Disjunktion

Ontogenese(Wesen): Simplexität von Konjunktion oder Disjunktion

Soziogenese(Wehen): Perplexität von entweder Konjunktion oder Disjunktion

Die Genese in der Darstellungsform “Welt”

Dieses Schema zeigt die Genese in der Darstellungsform “Welt”. Es gibt neun  eigenständige ethische Darstellungsformen, in denen die Genese in ihren genetischen Aspekten jeweils vollständig dargestellt werden kann. Zusätzlich kann jede einzelne Darstellungsform noch zwei Mal dekliniert und zwei Mal konjugiert werden: z.B.  das “Selbst” und das “Feld” nicht nur als eigenständige Darstellungsformen, sondern als Begriffsdeklinationen der “Welt” und ebenso der “Wert” und der “Körper” als Begriffskonjugationen der “Welt”. Neben die neun eigenständigen Darstellungsformen treten also noch einmal 18 deklinierte und 18 konjugierte.

Die Genese und ihre ethischen Darstellungsformen

Jede eigenständige Darstellungsform wird gegenüber den deklinierten und konjugierten als “Dialektik” betrachtet, diese dagegen entweder als Analyse (bei analytischer Begriffsdeklination bzw. -konjugation) oder als Synthese (bei synthetischer Begriffsdeklination bzw. -konjugation). Dabei ist immer die relative Lage des Feldes der eigenständigen Darstellungsform entscheidend. Wenn sie sich z.B. in der Ontogenese(Ethik)-Zeile befindet und die begriffsdeklinierte in der Phylogenese(Logik)-Zeile, ist die Begriffs – deklination immer analytisch; wenn  die begriffsdeklinierte in der Soziogenese(Erotik)-Zeile liegt, ist die Begriffsdeklination synthetisch. “Kopulativ” (siehe folgendes Schema als Beispiel für eine kopulative Deklination) bezieht sich auf die absolute Lage des Feldes der eigenständigen Darstellungsform. Bei den ethischen Darstellungsformen befindet sich die Kopula in einer Zeile immer im ersten Feld , in den Spalten dagegen in der Mitte. Die Genese kann ebenso in neun eigenständigen logischen Darstellungsformen aufgerissen werden.  Der Grad der Verallgemeinerung der Begriffe differiert bezüglich der logischen und ethischen Darstellungsformen, da “Begreifen”(Logik) ein spezielles “Verhalten”(Ethik) ist. Verhalten wiederum unterliegt immer einem speziellen “Begehren” oder ”Verlangen” (Erotik) . Es  unterscheidet sich  auch die Lage der verschiedenen Glieder eines Schlusses  (z.B. der Kopula) in den Zeilen und den Spalten. Das kann nicht anders sein, da der Fortschritt  im Genese-Schema (natürlich auch aus logischer Perspektive) zeilenweise geschieht, aber z.B. der logische Fortschritt im Narzissmus-Schema (vgl. “Narzissmus(II)” unter “Sozio-Ontologie(II)”) spaltenweise. Deshalb sind die Reihenfolgen der Glieder der Schlüsse bzgl. des Aufbaus des Genese-Schemas  bei den logischen, ethischen und erotischen Darstellungsformen unterschiedlich. Schlüsse bestehen aus Gliedern, Ketten und Schlössern. Statt “Ketten” könnte man auch den hier allgemeineren Begriff der “Fluchten” verwenden, denn die Glieder können in eine bestimmte Richtung aneinandergereiht bzw. -gefügt werden und besitzen  so eine bestimmte Beweglichkeit bzw. Unbeweglichkeit gegeneinander. Die “Kette” wäre dann in diesem Zusammenhang eher die Vorschau und zugleich die Nachschau auf den Schluss. Diese Elemente nehmen in der Systematik eines Schemas ganz bestimmte logische Orte ein. Die Schlüsse, die hier durch Schemata repräsentiert werden, benötigen allerdings mindestens drei Glieder.

Die Genese in einer deklinierten Darstellungsform: das “Selbst” als analytisch-kopulative Begriffsdeklination von “Welt” 

Im folgenden Schema  sind die bisherigen Stufen der Genese zu sehen (wie oben schon angedeutet). Die Stufen innerhalb der Felder in einer Zeile bieten Raum für Analogien. Z.B kann man die ersten Stufen innerhalb der Felder in der ersten Zeile der Einfachheit halber als segmentär bezeichnen. Es lassen sich in diesen Stufen nur einfache Einheiten vorfinden, die in jedem Feld natürlich etwas ganz anderes bedeuten: z.B. Bakterieneinzeller(Phylogenese), weibliche Keimzelle(Ontogenese), ein germanischer Stamm(Soziogenese).  Es lassen sich auch eindeutige Zeiträume ausmachen. Die Soziogenese der Phylogenese brauchte ca. 13800 Jahre für die vollständige Ausdifferenzierung ihrer Logik, die Phylogenese der Ontogenese braucht 72 Jahre für die vollständige ethische Reife der Weltgesellschaft, von denen schon gut 18 Jahre der Vergangenheit angehören. Wir befinden uns im Moment also immer noch in der Europa-Phase. Logisch geht nichts verloren, wenn wir nur die Phasen der einen Weltgesellschaft aufzeigen. Es würde ebensowenig logisch verloren gehen, wenn wir nur eine der anderen Weltgesellschaften betrachten würden (USA, Israel oder Islam). Der theoretische Aufwand ist bei allen der gleiche. Da ich mich größtenteils auf die eine Weltgesellschaft konzentriere, seien hier zumindest noch die ethischen Heimaten der anderen Weltgesellschaften genannt. Die ethische Heimat des Islam ist “das Selbst als Welt”, die der USA “die Welt als Afrika” und die von Israel das indische Kultursystem (genauer: “Israel als Indien und Indien als Israel”).


Die chronologische Abfolge von “Welt”-Strukturen